Exklusives Hausrind

Wagyu kommt aus Japan und heisst übersetzt: „Wa“ = „Japan“ und „Gyu“ = „Rind“. Auf Japanisch wird das Wagyu „Tajima-Ushi“ (japanisches Schwarzvieh) genannt. Es war ein langer Weg bis das Wagyu sich zum exklusivsten Fleisch für Gourmets entwickelte. Ursprünglich wurde das Wagyu in Japan als Nutztier für Lasten eingesetzt. Es war für alles andere zuständig, aber zum Verzehr war es definitiv nicht bestimmt. Nach dem historischen Ende der japanischen Isolation, besann sich das Land wieder auf Kontaktaufnahme und den Handel von Gütern mit anderen Ländern. Im Zuge dessen wurde auch das religiöse Verbot aufgehoben, das den Verzehr von Fleisch und Milch untersagte. Dies hatte zur Folge, dass nun auch in Japan wieder vermehrt Fleisch gegessen wurde. Experimentierfreudig geworden, kreuzte man schließlich japanische mit ausländischen Rindern. Jene vier zum Verzehr gedachte Rassen, die in der Epoche um 1868 – 1912 gezüchtet wurden, bezeichnete man als „Wagyu“.

Darüber hinaus existieren bis heute noch wenige „ungekreuzte“ Rinder, die als letzte „reinrassige“ Nachfahren des ursprünglichen Wagyus gelten und unter Artenschutz stehen.

Das erste Wagyu-Fleisch wurde damals in die Niederlande exportiert. Erst Mitte der 70er Jahre sollte es erstmals Wagyu-Exporte in die Vereinigten Staaten von Amerika geben, denen nur zwei weitere Exporte (1993, 1994) folgten. Teilweise kam es danach zu Kreuzungen dieser Tiere mit anderen Rindern. Die Qualität des Fleisches war jedoch nicht so hoch. Diese Gattungen werden fälschlicher Weise aber auch als „Kobe-Rind“ (Kobe = Stadt in Japan, die bekannt ist für Wagyu-Zucht) bezeichnet, können jedoch naturgemäß den mit diesem Namen verbundenen sehr hohen Qualitätsstandard nicht mithalten. Häufig wird minderwertiges Rindfleisch als Kobe-Beef angeboten. So kommt es immer wieder vor, dass Konsumenten durch Etikettenschwindel in die Irre geführt werden und kein echtes Wagyu-Rind bekommen.

DSC_2281-min